Der Bärlauch ist eine der ersten essbaren Grünpflanzen des Frühjahrs und ist von März bis Mai erntebereit. Sein intensives knoblauchartiges Aroma lässt die Herzen vieler Köch:innen höherschlagen! In den Berliner und Brandenburger Grünflächen ist er jedoch selten geworden, er steht dort sogar auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten. Hier wächst vielerorts der Wunderlauch, ein enger Verwandter des Bärlauch, nur etwas weniger knoblauchlastig. Als mir meine ehemalige WG letztes Jahr erklärt hat, man könnte dieses Gewächs, was den Park und Wald vor unserer Haustür überwuchert, essen, war ich erst seeeeeeeehr skeptisch. Aber ich hab mich überzeugen lassen und nun das Geheimnis des Wunderlauchs auch an meine neue WG weitergegeben. Also keine falsche Scheu, das schmeckt garantiert großartig!

Wunderlauchpesto mit fairen Cashews und im Ofen gerösteten Kirschtomaten

Wunderlauchpesto

  • 150 g frischer Wunderlauch oder Bärlauch
  • 125 g fair gehandelte Cashews oder Cashewbruch*
  • 80 ml Olivenöl
  • 1 TL Salz
  • 30 g Hefeflocken
  • 1-2 EL Zitronensaft
  • Pfeffer


Ofen-Kirschtomaten

  • 250 g Kirschtomaten
  • 1 EL Agavendicksaft
  • Olivenöl
  • Salz, Pfeffer
  • optional: Thymian, Rosmarin

 

  1. Nach einem langen Spaziergang hast du am besten 150- 200 g frischen Wunder- oder Bärlauch sammeln können. Dieser wird nun gründlich gewaschen und danach mit einem Küchentuch trocken getupft. Solltest du keinen Bärlauch in freier Wildbahn finden, keine Panik, du findest ihn zur Saison auch im Supermarkt.
  2. Die 125g Cashews* oder der Cashewbruch kommen nun in eine Pfanne und werden ohne Öl 1-2 Minuten geröstet, bis sie Farbe angenommen haben und ihre herrlichen Röstaromen in der Küche verströmen.
  3. Die Cashews kommen nun in ein Mixbehältnis, dann gibst du noch 80 ml Olivenöl, 1-2 EL Zitronensaft, 1 TL Salz (oder auch mehr, je nach Geschmack), eine Prise Pfeffer sowie 30g Hefeflocken hinzu. Wenn du keine Hefeflocken hast, kannst du darauf auch verzichten, ich würde jedoch stark empfehlen, sie zu nutzen, da sie dem Pesto einen wunderbar käsigen Geschmack verleihen. Hefeflocken findest du in gut sortierten Supermärkten, im Reformhaus oder im Bioladen. Oder zur Not eben im guten alten Internet.
  4. Der Wunder- bzw. Bärlauch kommt nun ebenfalls in das Mixbehältnis. Jetzt entweder im Mixer pürieren und dabei mit dem Stößel nachhelfen oder mit einem Stabmixer alles zu einer Masse zerkleinern. Die tiefgrüne Farbe des Pestos wird dich begeistern, dagegen können die Supermarktpestos echt einstecken! Da freut man sich fast so sehr wie beim Kuchenteig auf das Ausschlecken des Mixbehältnisses.
  5. 250 g Kirschtomaten mit Salz, Pfeffer, Agavendicksaft und Olivenöl vermengen und bei 200 Grad etwa 20-30 min im Ofen rösten. Das Pesto mit 500 g Spaghetti vermengen, die Tomaten darauf verteilen und servieren. So gut kann simples Essen sein! Oder um es in den Worten meines Mitbewohners Tim zu sagen, Achtung, Zitat: „Mhhhh hmmm mhhhm mhmhmhmhmm!“
  6. In einem sterilisierten Glas hält es sich das Pesto im Kühlschrank mit ausreichend Öl bedeckt um die zwei Wochen. Falls es so lange überhaupt überlebt. Mein Tipp: Pesto einfach mal als Aufstrich verwenden!

* Faire Cashews?

Bis vor Kurzem hatte ich, das muss ich ehrlich zugeben, keine Ahnung, wo Cashews überhaupt herkommen und wie sie angebaut werden. Bis ich schließlich auf Fair Food Freiburg gestoßen bin. Die Nussexpert:innen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die gesunden Superfoods fair anzubieten. Der Cashewanbau ist nämlich echte Handarbeit. Nach der Ernte müssen die Nüsse erst in der Sonne getrocknet werden, danach werden sie mit Dampf behandelt, damit das giftige, ätzende Öl aus der Schale entweichen kann. Es folgt das Knacken der Nüsse. Die geknackten Kerne werden dann im Ofen gebacken und anschließend von Hand von ihrer Haut befreit. Abschließend werden die Nüsse in ganze 27 Qualitätsstufen sortiert und für den Transport nach Freiburg verpackt. Ganz schön viele Arbeitsschritte also.


Fairfood Freiburg garantiert den Cashewproduzent:innen vor Ort feste faire Preise sowie eine jährliche Prämie. Die Arbeiter:innen erhalten überdurchschnittlich hohe Löhne und werden nach Stunden, nicht nach geknackten Nüsse bezahlt. Außerdem gibt es Gutscheine für Medikamente, Kinderbetreuung und Gesundheitsversorgung sowie eine Unfallversicherung. Besonders ist außerdem, dass Fairfood Wert darauf legt, dass so viele Verarbeitungsschritte wie möglich im Anbauland durchgeführt werden. So bleibt ein Großteil der Wertschöpfung im Anbauland, es werden Produktionen aufgebaut und Arbeitsplätze entstehen. Fairfood Freiburg ist Fairtrade, Fair For Life und Bio zertifiziert sowie anerkannter Lieferant vom Weltladen-Dachverband!

In Kürze stellen wir euch das Unternehmen in unserer Pioneers Kategorie ausführlich vor!