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Mit WEtell zu grünem Mobilfunk und Verantwortungseigentum
Ein Artikel über nachhaltigen Mobilfunk? Meint ihr das Ernst, bleed? Aber hallo! Wenn du bisher nichts mit dem Thema nachhaltigen Mobilfunk anfangen kannst, ist es höchste Zeit, dass wir dir das Mobilfunkunternehmen WEtell vorstellen! Das Unternehmen ist vor kurzem ins Verantwortungseigentum übergegangen. Was es damit alles auf sich hat, erklärt uns WEtell Gründerin Alma Spribille!
1. Erstmal hallo, liebe Alma! Erzähl doch mal, was hat dich und deine Gründungspartner dazu bewegt, sich in die Mobilfunkbranche zu wagen? Welche Idee steckt hinter WEtell?
Ich bin Alma Spribille und als Teil der Geschäftsführung bei WEtell für Finanzen, Personal und Klimaschutz verantwortlich und setze bei all diesen Themen voll auf Nachhaltigkeit und Fairness. Zusätzlich bin ich seit diesem Jahr neue Vorständin im Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft und berate Robert Habeck in meiner Rolle als ehrenamtlichen Mittelstandbeiträtin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
Innerhalb von WEtell engagiere ich mich dafür, dass sich alle Mitarbeitenden wohlfühlen und ein gemeinsames Arbeiten auf Augenhöhe möglich ist. Bei der Umsetzung der Klimaschutzversprechen von WEtell arbeite ich an vorderster Front mit Partner- und Zuliefererunternehmen zusammen, um den hohen Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht zu werden. Meine umfassenden Erfahrungen in den Bereichen Finanzen und Personal bringe ich aus meiner Zeit am Fraunhofer Institut für Solare Energiesystem in Freiburg mit, wo ich zuletzt als Gruppenleiterin für die Umsetzung von weltweiten Solarforschungs-Projekten verantwortlich war. Meine Leidenschaft für das Vorantreiben von Nachhaltigkeit begann bereits in meinem Studium des Energie- und Umweltmanagement in Flensburg und zieht sich seitdem wie ein roter Faden durch mein Leben.
2. Klimaschutz und Datenschutz stehen in eurer Kommunikation an erster Stelle. Was hat es mit klimaneutralem Mobilfunk auf sich? Warum brauchen wir besseren Datenschutz in unseren Telefonverträgen?
Im Bereich digitale Dienstleistungen gibt es noch Nachholbedarf bei der Nachhaltigkeit: Während Bio-Lebensmittel schon weit verbreitet sind und viele Leute über den CO2-Fußabdruck und die Herstellungsbedingungen ihrer Klamotten nachdenken, ist das bei digitalen Dienstleistungen leider noch viel zu wenig der Fall.
In Summe kommt da schon ganz schön was zusammen. Es gibt gut 152 Millionen aktive SIM-Karten in Deutschland. Im Durchschnitt bewegt jede SIM-Karte ca. 4,3 GB an Daten jeden Monat. Jedes Bit, welches übertragen wird, jede Suchanfrage, jeder Anruf verbraucht Strom und verursacht Emissionen. Mobilfunk ist für uns alle eine zentrale Dienstleistung, die wir uneingeschränkt konsumieren wollen und müssen. Da liegt es nahe, diese klimaneutral zu gestalten. Mobilfunk emittiert jährlich ca. 2,4 Millionen Tonnen CO2, in Deutschland allein. Das ist so viel wie der innerdeutsche Flugverkehr - ich persönlich fliege in Deutschland nicht. Der Bedarf an mehr Daten in kürzerer Zeit wird weiter steigen. Da bringt es uns herzlich wenig, wenn die Netzbetreiber wie Vodafone und Telekom planen 2040 oder später klimaneutral werden zu wollen.
Für viele digitale Dienstleistungen gibt es bereits gute, nachhaltige Alternativen. Von Banken, wie der GLS Bank, über Cloud-Services von Windcloud, Website-Hosting von Biohost und natürlich auch Mobilfunk.
Was den Datenschutz angeht ist die Situation etwas vielschichtiger, da wir an verschiedenen Stellen unsere Daten preisgeben, nicht immer passiert dies in unserem Wissen. Suchanfragen, die Apps, die wir nutzen und auch die Betriebssysteme sammeln unsere Daten und werten diese aus, damit sie uns besser kennen lernen können, um mit personalisierter Anzeigenwerbung zum Kauf und Konsum motiviert zu werden. So weit so gut, so bekannt.
Was viele jedoch nicht wissen, ist das zahlreiche Mobilfunkbetreiber dies auch tun. Die Daten werden für interne Zwecke benutzt und/oder häufig an externe Firmen verkauft. Datenverkauf ist ein Riesenmarkt und häufig legal. Damit sich das ändert, haben wir von WEtell die Fairtec Initiative mitgegründet, um auf solche Missstände hinzuweisen und auf europäischer Ebene für mehr Transparenz und härtere Datenschutzvorgaben für Unternehmen zu kämpfen. Ehrensache, dass wir da mit gutem Beispiel vorangehen, so wenig wie möglich an Kund*innendaten zu sammeln und so schnell wie möglich zu löschen. Kund*innendaten sind eben nur geliehen – dahinter stehen wir, das begeistert unsere Kund*innen.
3. Als Unternehmen reicht es euch nicht, nur fair und transparent zu sein. Auf eurer Website finden sich zudem die Begriffe „Purpose Unternehmen“ und „Verantwortungseigentum“. Was hat es damit auf sich?
Ja genau, seit Juni 2022 ist WEtell im Verantwortungseigentum. Das ist ein großartiger Schritt und knüpft genau an unserer DNA an. Durch die Überführung ins Verantwortungseigentum ist WEtell für immer und unzertrennbar mit ihren Werten verbunden. WEtell kann niemals mehr verkauft werden, es können keine Gewinne entzogen werden und Richtungsentscheidungen können immer nur von Mitarbeiter*innen von WEtell getroffen werden. Es kann sich zum Beispiel niemand mehr persönlich an WEtell bereichern. Es geht darum, dass WEtell langfristig ihren Zweck und ihre Werte verfolgen kann. Und zwar ohne, dass diese durch finanzielle Interessen von Eigentümer*innen, Investor*innen oder Spekulant*innen gefährdet werden. Und das schafft Beständigkeit und Vertrauen für unsere Kund*innen, Mitarbeiter*innen und Partner*innen.
4. Was bedeutet es für WEtell ins Verantwortungseigentum überzugehen? Welche Transformationsprozesse musstet ihr dafür in Gang bringen?
Das war tatsächlich ein ganz schön dickes Brett, was wir da bohren mussten. Steuerlich ist diese Unternehmensform nicht berücksichtig. Ist man nicht vorsichtig, dann können hohe Steuern anfallen. Weil es noch keine offizielle Rechtform für das Verantwortungseigentum gibt, hat uns das Purpose Netzwerk bei der Umsetzung unterstützt. Dafür mussten wir unsere Unternehmenssatzung anpassen. WEtell hat 1% der Unternehmensanteile an die Purpose-Stiftung mit direktem Veto-Recht abgetreten. Die Stiftung hat dadurch das Recht und die Pflicht, sicherzustellen, dass WEtell weiterhin werteorientiert arbeitet und nicht verkauft werden kann. Und das für immer und ewig!
Die Purpose Stiftung ist bereits sehr erfahren und hat auch schon nachhaltige Unternehmen wie Ecosia, Goldeimer oder einhorn Kondome bei der Überführung ins Verantwortungseigentum unterstützt. Wir sind also in bester Gesellschaft!
5. Wo seht ihr WEtell in der Zukunft? Welche Ziele habt ihr euch für die kommende Zeit gesetzt?
Jetzt geht darum, den Break-Even zu erreichen. Wir sind seit 2 Jahren am Markt und bereits mehr als 10.000 Menschen surfen und telefonieren täglich klimaneutral mit WEtell. Damit wir unsere Kosten vollständig decken können, müssen wir aber über die 15.000er Kund*innen Marke wachsen. Das sollten wir Anfang 2023 erreichen. Und ab dann wird es richtig spannend - denn dann ergeben sich Freiräume, uns noch stärker für Nachhaltigkeitsthemen einzusetzen und die Branche weiter umzukrempeln. Zum Beispiel entwickeln wir gerade Möglichkeiten, die es Unternehmen erleichtern soll, ihre nicht vermeidbaren Emissionen zu kompensieren. Das könnte dann auch für andere Mobilfunkanbieter und ihr Ziel die Klimaneutralität zu erreichen interessant werden.
Außerdem wollen wir unseren Produktkatalog erweitern. Immer wieder werden wir nach nachhaltigem Festnetz und Internet gefragt. Daran arbeiten wir bereits und wollen dies umsetzen, sobald es für uns möglich wird.
Und ein großes Ziel haben wir im Juni erreicht. Wie oben geschrieben, haben wir WEtell ins Verantwortungseigentum überführt. Dabei haben wir Gründenden unsere Besitzanteile an das Unternehmen abgegeben und WEtell unverkäuflich gemacht. Entscheidungen können jetzt nur noch aus dem Unternehmen heraus getroffen werden und nicht mehr durch potenzielle Spekulant*innen, die mehr Profit- als Werteabsichten im Sinn haben. Das finde ich ultracool und gibt WEtell und unserer Mission die ultimative Glaubwürdigkeit.
New Economy is calling!
Dein WEtell Vorteil als bleed Kund*in
Du willst jetzt am liebsten direkt deinen Mobilfunkvertrag wechseln? Für alle bleed Kund*innen haben sich unsere Freundla von WEtell etwas ganz Besonderes ausgedacht. Schau mal auf der Website vorbei!